Umfrage Veloinfrastruktur
Die Berner Veloinfrastruktur 2020
Von Juli bis August 2020 haben 808 Personen an einer Online-Umfrage zur Veloinfrastruktur in der Stadt und Agglomeration Bern teilgenommen. Die Online-Umfrage wurde auf den digitalen Kanälen von Pro Velo Bern verbreitet. Erreicht wurden insbesondere Personen, die regelmässig mit dem Velo unterwegs sind. Die Frage, warum jemand nicht häufiger auf dem Velo sitzt, kann aufgrund der Ergebnisse der Umfrage deshalb nur bedingt beantwortet werden. Weil die Umfragesteilnehmenden explizit am Velofahren interessiert sind und die meisten von ihnen häufig mit dem Velo unterwegs sind, stammen ihre Einschätzungen bezüglich der Veloinfrastruktur direkt aus den alltäglichen Erfahrungen auf den Strassen Berns. Die Umfrage liefert daher wichtige Erkenntnisse, welches die Bedürfnisse der Velofahrenden an die Infrastruktur sind, wo heute Schwachstellen liegen und daher besonderer Handlungsbedarf besteht. Dank der Umfrage kann sich Pro Velo Bern noch zielgerichteter dafür einsetzen, dass die Infrastruktur rasch verbessert wird. Die Ergebnisse liefern aber auch der Verkehrsplanung der Stadt Bern und der anderen Gemeinden wichtige Hinweise, um die Veloinfrastruktur zu verbessern. Bei den Teilnehmenden handelt es sich um ein interessiertes und informiertes Sample an Berner Velofahrerinnen und Velofahren, Repräsentativität wurde aber explizit nicht angestrebt.
Die Ziele der Umfrage waren:
a) Ein besseres Verständnis davon zu bekommen wer in der Stadt und Agglomeration von Bern wie mit dem Velo unterwegs ist.
b) Eine Bewertung der vorhandenen Veloinfrastruktur durch die Velofahrenden zu erhalten.
c) Die Bedürfnisse der Velofahrenden noch besser zu kennen und ihnen eine Stimme zu geben. Damit Pro Velo Bern weiss, wo der Veloschuh drückt.
Hier eine Auswahl an Ergebnissen. Alle Resultate gibt es im Ergebnisbericht.
Die Velofahrenden in der Stadt und Agglomeration von Bern
Fast 94% der Teilnehmenden sind mindestens 2 Mal pro Woche mit dem Velo unterwegs.
Meist wird ein Velo ohne Motor gefahren (83%). Der Anteil von schnellen und lang- samen E-Bikes bewegt sich bei je rund 7%. Die restlichen Teilnehmenden fahren entweder meistens ein Lastenvelo oder ein Velo mit Anhänger.
An der Umfrage haben grossmehrheitlich Personen teilgenommen, die sich selbst als geübte Velofahrende bezeichnen.
Bewertung der Veloinfrastruktur
Werden Umwege in Kauf genommen, um das Ziel auf einer als «sicherer» bewerteten Route zu erreichen?
Wird die Zufriedenheit mit den Verhältnissen für Velofahrende von den Personen, die «häufig» Velofahren, mit denjenigen verglichen, die nur «selten» auf dem Velosattel sitzen, zeigt sich dies: «Wenig-Fahrer_innen» sind zufriedener als «Häufig-Fahrer_inn».
Mangelhafte Infrastruktur
Autoparkplätze schaffen bei Velofahrenden ein Gefühl von Beengung, was wiederum einen negativen Effekt auf das Sicherheitsgefühl hat. Durch die vorhandenen Parkplätze verschlechtern sich zudem die Sichtverhältnisse und nicht zuletzt ist eine Furcht vor sich öffnenden Autotüren vorhanden.
Im Osten der Stadt gibt es weiterhin keine Infrastruktur, die nur ansatzweise den Massstäben einer «Velohauptroute» entsprechen.
Den Zitaten folgend präsentiert sich die Situation für Velofahrenden auf dieser Achse so:
Geschätzte Infrastruktur
Wo fühlen sich die Velofahrenden, die an der Umfrage teilgenommen haben, sicher? Die Analyse der Antworten auf die Frage wo und warum sich Velofahrende in der Stadt und Agglomeration von Bern sicher fühlen, wurde durch die Erstellung einer Wortwolke bestätigt.