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Attraktive Abstellplätze am Berner Bahnhof trotz ZBB-Baustelle

Vor kurzem wurde bekannt, dass die Velostation Milchgässli in wenigen Wochen für über drei Jahren geschlossen wird. Die SBB und die Stadt Bern werden in dieser Zeit keine gleichwertige Alternative zur Verfügung zu stellen – für Pro Velo Bern ist dies nicht akzeptabel. Wir fordern, dass eine attraktive und geeignete alternative Lösung bereitgestellt wird, welche die bisherige städtische Strategie punkto Veloparkierung nicht infragestellt.
Pro Velo Bern hat mit grossem Befremden vom Entscheid der SBB Kenntnis genommen, die Velostation Milchgässli ohne gleichwertigen Ersatz für drei Jahre zu schliessen. «Dass ein so grosses Bauvorhaben wie das Projekt «Zukunft Bahnhof Bern» vorübergehende Einschränkungen für alle Nutzenden zur Folge hat, ist für Pro Velo Bern zwar nachvollziehbar; der Entscheid, ausgerechnet die am besten ausgelastete Velostation so lange zu schliessen, ohne eine taugliche Ersatzlösung anzubieten, ist allerdings untragbar» so Michael Sutter, Präsident von Pro Velo Bern, «zudem erfolgte die Kommunikation äusserst kurzfristig und ungeschickt».
Pro Velo Bern hätte insbesondere in Anbetracht der sehr langen Dauer der Einschränkung erwartet, dass eine valable Alternative bereitgestellt wird. Dass die SBB und die Stadt Bern innert zwei Monaten 500 Auto-Parkplätze an zentralster Lage für drei Jahre aufheben würden, ohne eine provisorische Ersatzlösung bereitzustellen, wäre schlichtweg undenkbar. Dieser leichtfertige Entscheid steht in klarem Widerspruch zum Ziel der Veloförderung und der bisherigen Strategie der Stadt Bern im Bereich der Veloabstellplätze: Die oberirdischen kostenlose Abstellmöglichkeiten werden – trotz ihrer nachweislich höheren Attraktivität – stetig reduziert und verstärkt bewirtschaftet, um die Veloparkierung in vorwiegend zahlungspflichtige unterirdische Velostationen zu verschieben. Gleichzeitig wird die wohl attraktivste und am besten ausgelastete Velostation während drei Jahren geschlossen.
Pro Velo Bern fordert die Stadt Bern und die SBB dazu auf, rasch eine attraktive provisorische Lösung bereitzustellen, wie dies bei der Aufhebung von 500 Autoparkplätze selbstverständlich wäre. «Dazu ist insbesondere ein Ausbau des Angebots an oberirdischen Abstellmöglichkeiten anzustreben. Die für Velofahrende ohnehin nachteilhafte Situation darf keinesfalls auch noch durch eine strengere Regulierung der ohnehin nicht ausreichenden oberirdischen Abstellplätze verschärft werden», fordert Michael Sutter. Pro Velo Bern setzt sich auch weiterhin für genügend oberirdische, kostenlose und attraktive Veloabstellplätze ein.